Das Praxisjournal
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Natürlich kann niemand übers Wasser gehen, auch wenn es im meistverkauften Buch der Welt so geschrieben steht. Doch was geschah wirklich am Abend des Tages, an dem das Foto in der letzten Ausgabe des Praxisjournals entstanden ist?
Es war ein warmer, sonniger Tag und ich war mit meiner Frau an einem der vielen Seen in unserer Gegend baden. Wir wollten gerade nach Hause gehen, als es richtig interessant wurde.
Mehrere Menschen kamen zu unserem Badeplatz, an dem wir bisher allein waren. Sie fragten, ob es uns stören würde, wenn sie ein paar Fotos machen würden. Wir verneinten etwas verwundert – warum sollten sie keine Foto machen dürfen? Doch wir wussten noch nicht, was jetzt kommt.
Es stellte sich heraus, dass es sich um Profifotografen und Models handelte. Sie fingen an, die Szenerie einzurichten. Wuseliges Treiben mit Kostümen und Utensilien, u.a. einem Hocker, der oberflächenbündig im Wasser steht. 😉
Die Idee war, ein Foto zu erschaffen, bei dem eine Frau über das Wasser geht und mit ihrer Laterne den Weg leuchtet.
Nicht nur die Fotografen machten ihre Schnappschüsse, sondern auch ich - so gut das bei den Lichtverhältnissen mit der Kamera meines vier Jahre alten Handys ging. Das Ergebnis kennt ihr aus der letzten Ausgabe des Praxisjournals:
Ich sehe eine Frau, die über das Wasser geht und kann mir überhaupt nicht erklären, wie das möglich ist. Ihr habt das selbst erfahren beim Rätseln. Das Foto ist nur eine Momentaufnahme, die manche Informationen zeigt, viele aber nicht. Erst die Vorgeschichte lässt uns die Situation verstehen und lässt die Einordnung des Fotos in einen sinnvollen Kontext zu.
Was hat das mit der Behandlung in meiner Praxis zu tun? Röntgenbilder, CT-Bilder und MRT-Bilder sind auch Fotos. Auch sie sind lediglich Momentaufnahmen, die manche Informationen zeigen, viele aber nicht. Sie können über die wahre Situation hinwegtäuschen, genauso wie das Foto, das eine Frau zeigt, die übers Wasser geht.
Schlimmer noch. Bei Röntgenbildern, CT-Bildern und MRT-Bildern sind Fehlinterpretationen nicht so offensichtlich. Das kann zu folgenschweren Fehlbehandlungen führen. Physiotherapeutische Behandlungen ohne Erfolg sind da noch das kleinste Übel. Schwerer wiegen nebenwirkungsträchtige Medikamente und unnötige Operationen (die immer Kolateralschäden anrichten).
Darum beginnt die Behandlung in meiner Praxis immer mit einer gründlichen Anamnese (= Erfassung der Vorgeschichte des Patienten im Hinblick auf aktuelle Beschwerden). Sie dauert bei Erwachsenen mindestens eine Stunde, häufig länger.
Durch die gründliche Anamnese bekomme ich ein viel umfangreicheres Bild vom Entstehungsmechanismus der Beschwerden. Und es ist der Normalfall (nicht die Ausnahme), dass sich danach eine völlig andere Einschätzung der Situation ergibt und damit ein völlig anderer Behandlungsplan. Wer mich nach den Geheimnissen meiner Behandlungserfolge fragt… das ist eines davon.
Ich will euch noch ein zweites verraten. Es gibt Fälle, da scheinen Bilder, Befunde und die Anamnese ein klares Bild zu zeichnen. Man hat den Eindruck, genau zu wissen, was los ist. Und dennoch ist es falsch oder lückenhaft.
Doch woher weiß ich das? Weil ich hochgradig rezeptiv am Körper arbeite. Das bedeutet, dass ich wie in einer Feedbackschleife erspüre, was meine Behandlung im Körper meines Patienten bewirkt. Bekomme ich keine zur Behandlungshypothese passenden Rückmeldungen, muss ich sie überdenken. Das ist meine zweite Sicherheitsstufe zur Vermeidung von Fehlbehandlungen.
Diese hochgradig rezeptive Behandlungsmethodik stammt aus der Cranio-Sacral-Therapie. Sie ist ein wunderbares Navigationsinstrument zur Unterscheidung von Schein und Realität, das sich tagtäglich in meiner Praxis bewährt. Darum ist sie für mich der wertvollste Teil der Cranio-Sacral-Therapie.
Leider kennen viele Therapeuten, die von sich behaupten, cranio-sacral zu behandeln, gerade diesen Teil nicht. Erstaunlich, oder? Für sie ist die cranio-sacrale Methode eine Art Fortsetzung der manuellen Therapie am System zwischen Cranium (dem Schädel) und Sacrum (Kreuzbein). Bei näherer Nachfrage stellt sich typischerweise heraus, dass die rezeptive Behandlungsmethodik der Cranio-Sacral-Therapie gar nicht in ihrer Ausbildung enthalten war.
Interessiert Dich dieser Teil der Cranio-Sacral-Therapie? Interessiert Dich die achtsame Art der Behandlung, die mit so wenig Kraft soviel bewirken kann? 2025 biete ich an meiner Schule neue Kurse an, bei denen Du in die Cranio-Sacral-Therapie reinschnuppern kannst. Und wenn du möchtest, kannst Du die Cranio-Sacral-Therapie von der Pieke auf erlernen. Natürlich inklusive ihrer rezeptiven Behandlungsmethodik.
Hast du Lust? Dann lass uns mal telefonieren. Obwohl ich noch keinerlei Werbung für die neuen Kurse gemacht habe, sind schon Dreiviertel der Plätze reserviert... -> Jetzt anrufen
ÜBER DEN AUTOR
Ron Kuleßa hat seit 2010 eine alternativmedizinische Praxis in Magdeburg. Er ist der Top-Ansprechpartner für ursachenbasierte Schmerztherapie, Psychosomatik und Traumatherapie. Für seine empathische Gesprächsführung, seine analytische Ursachensuche und die Behandlung mit seinen einfühlsamen Händen fahren seine Patienten oft mehrere hundert Kilometer.
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